Dr. Udo Michalsky

Kayser/Thole, Insolvenzordnung, 8. Auflage

C.F. Müller, 8. neu bearbeitete Auflage, Heidelberg 2016, 2688 Seiten, 169,99 Euro.

In der Reihe der Heidelberger Kommentare ist nunmehr der Kommentar zur Insolvenzordnung in der 8. Auflage erschienen. Während die Vorauflage noch von Dr. Gerhart Kreft herausgegeben wurde, erscheint die  8. Auflage unter der Herausgeberschaft von Prof. Dr. Godehard Kaiser, der Vorsitzender Richter am für Insolvenzrecht zuständigen 9. Zivilsenat des BGH ist, und Prof. Dr. Christoph Thole, der unter anderem Geschäftsführer und der Direktor des Instituts für Internationales und Europäisches Insolvenzrecht an der Universität zu Köln ist. Zusammen mit einem hochkarätigen Team von Autoren, das sich sowohl aus Wissenschaftlern als auch aus Vertretern der Praxis zusammensetzt, werden die Insolvenzordnung, die Insolvenzrechtliche Vergütungsverordnung, die Vorschriften des SGB III über Insolvenzgeld, die EuInsVO und die wesentlichen Vorschriften des EGInsO kommentiert.

Die einzelnen Kommentierungen sind stets praxisnah und verhelfen bei der täglichen Arbeit zu schnellen Lösungen der sich bei der Fallbearbeitung stellenden Probleme. Die ersten zum ESUG ergangenen höchstrichterlichen Entscheidungen sind eingearbeitet. Die Erläuterungen erfolgen häufig unter Heranziehung konkreter Beispiele aus der Rechtsprechung, sodass sich auch der Bearbeiter, der nicht ständig im Insolvenzrecht „unterwegs“ ist, gut zurecht findet.

Die insbesondere für die Strafrechtler relevante Kommentierung der strafbaren Insolvenzverschleppung (§ 15a Abs. 4 und 5 InsO) hat Prof. Dr. Andreas Ransiek von der Universität Bielefeld übernommen. Die Kommentierung deckt alle wesentlichen Punkte im Zusammenhang mit dem Vorliegen einer Insolvenzverschleppung von der Frage des tauglichen Täters des Sonderdeliktes über die eigentliche Tathandlung bis hin zu den subjektiven Tatbestandsmerkmalen ab.

Als Fazit ist festzuhalten, dass das über 2.600 Seiten starke Werk sowohl dem Praktiker, der tagtäglich im Insolvenzrecht unterwegs ist, als auch demjenigen, der nur gelegentlich Berührung mit der Insolvenzordnung hat, empfohlen werden kann. Die Kommentierung zu der strafbaren Insolvenzverschleppung reicht für die Beurteilung des Vorliegens einer Strafbarkeit völlig aus. Für knifflige Fälle helfen die umfangreichen Verweise in den Fußnoten. Insgesamt ein guter, in der Praxis durchweg gute Dienste leistender Kommentar.

Autorinnen und Autoren

  • Dr. Udo Michalsky
    Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht, für Handels- und Gesellschaftsrecht und für Insolvenzrecht. Partner in der Kanzlei Abel und Kollegen PartGmbB, St. Ingbert * Koblenz * Saarbrücken. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Gesellschaftsrecht, Insolvenzrecht und Steuerstrafrecht. Er ist Mitglied des Vorstandes der Rechtsanwaltskammer des Saarlandes und stellvertretender Vorsitzender des Versorgungswerkes der Rechtsanwälte des Saarlandes, sowie 1. Vorsitzender des Saarländischen Vereins für Insolvenz und Sanierungswesen und Dozent an der ASW Berufsakademie Saarland im Bereich Handels- und Gesellschaftsrecht.

WiJ

  • Dr. Kathrin Klose

    Die Reichweite des ne bis in idem-Grundsatzes im Unionsrecht

    Internationales Strafrecht, EU, Rechtshilfe, Auslandsbezüge

  • Raimund Weyand

    Wichtige Entscheidungen zum Insolvenzstrafrecht

    Insolvenz, Bankrott, Bilanz

  • Sebastian Wolf

    Tagungsbericht: WisteV-wistra-Neujahrstagung 2025

    Straf- und Bußgeldverfahren (inklusive OWi-Verfahren)